Tansania. Mitten in die große Tierwanderung hineinzufahren ist ein Erlebnis, das man nie mehr vergisst. Zebras bis zum Horizont und weiter, immer weiter. Die südliche Serengeti ist alle Jahre wieder im Januar und Februar Schauplatz der Geburtensaison. Zebras, Gnus, Thomsengazellen aber auch Löwenbabys tapsen mehr oder weniger schrittfest durch die Landschaft. Ein einsames Gnu hat seine Mama verloren und lässt sich mit hängenden Ohren von uns ablichten. Als wir weiterfahren, läuft es blökend hunderte Meter im Galopp neben uns her und scheint „nehmt mich bitte bitte bitte mit, ich habe Angst!“ zu rufen. Es bricht mir das Herz. Kurze Zeit später treffen wir auf eine Gepardin. Die Stunden des Gnus scheinen gezählt. „Das ist die Natur“, sagt mein Freund und Safari-Guide Wilson. Ich weiß. Und trotzdem geht mir das Tier nicht aus dem Kopf.
Auf unseren Streifzügen durch die Serengeti begegnen wir allem, was die Tierwelt zu bieten hat und beim Lagerfeuer unterm Sternenzelt kann ich Reiseleiter Alex nur mit List und Tücke davon abhalten, die sterbenslangweilige Geschichte mit dem Hippo zu erzählen, die ich schon dreimal gehört habe. Unser Zeltcamp liegt mitten in der Natur und ist von Akazienbäumen umgeben. Giraffen streifen am Horizont entlang und nachts brüllen Löwen und Hyänen um die Wette. Morgen geht’s zum krönenden Safari-Abschluss in den Ngorongoro Krater und dann ab nach Sansibar.
Liebe Maren, ich habe heute Mittag vor dem Zelt gesessen und dem Regen zugehört – es duftete nach Gras und Erde. Und ich spürte etwas von der großen Stille, die über der Serengeti , dem „weiten Land“ liegt – wie schön, hier zu sein…
Eine Kundin