‚Mach bei mir mal 75 Striche bei Wasser‘ rufe ich unserem lieben Busfahrer Thomas zu ‚und sei so gut und lade 25 Flaschen in jeden der drei Geländewagen‘. Bis zu 38 Grad werden heute erwartet und es staubt gewaltig. Da wollen wir besser genug zum Trinken an Bord haben.
Man denkt’s ja nicht, aber die ersten 2 Stunden ist es durchaus frisch im Fahrtwind und ich bin froh, dass ich meine dicke Jacke anhabe. Auch die Prophylaxe, wie Markus seinen Jameson liebevoll umschreibt, nehme ich dankend an. Kein Bier vor vier, aber ein schnell gekippter Schluck Whiskey vor 6 Uhr morgens passt schon, denn er wärmt von innen und beugt schließlich Magenproblemen vor – man kann sich das problemlos schönreden.
Das öde Buschland zieht an uns vorbei und außer ein paar Antilopen ist zunächst nichts zu sehen. ‚Ich wünsche mir ein Zebra‘ plappere ich vor mich hin und was soll ich sagen – hinter der nächsten Kurve bekomme ich mein Zebra. Weil das so gut geklappt hat, wiederhole ich das Spiel mit dem Wunsch nach einer Giraffe. Klappt wieder augenblicklich. ‚Kannst Du Dir bitte als nächstes einen Löwen wünschen?‘ ruft Wilma mir feixend zu. Ich versuche auch das, jedoch dauert es diesmal viele Stunden, bis auch dieser Wunsch in Erfüllung geht.
Inzwischen bewundern wir mehrere Dutzend Büffel beim Bad im Wasserloch, trinkende Giraffen auf den Knien, hunderte Zebras, etliche Antilopenarten und verspielte Paviankinder. Gegen Abend geben sich planschende Elefanten vor unseren Augen die Ehre und entrüstete Flusspferde runden die aufregende Kulisse ab. ‚Tröööt‘ droht der mächtige Elefantenbulle in Richtung Hippo, das ein Einsehen hat und augenblicklich Leine zieht.
Fünf Löwen und zwei Hyänen spotten unsere Guides für uns heute noch, der König der Tiere mit langer Mähne lässt aber noch auf sich warten. Ob wir ihn morgen früh erwischen?
Als wir die Lodge erreichen bin ich durchgeschwitzt und pottdreckig und glücklich.