Alle Jahre wieder ist Anfang März ITB-Zeit, wenn die ganze Welt nach Berlin kommt, die Reisebranche sich selbst feiert und die Einkäufer ihre Geschäfte erledigen.
Auch ich bin im Auftrag meines Arbeitgebers unterwegs und bin zufrieden mit meinen Ergebnissen. Das spannendste Thema dieses Jahr waren die „Lost Places“ – Fotoreisen, die wir für einen Fotografen, der Seminarreisen anbieten wird, arrangieren sollen:
Immer wieder legt mir der freundliche polnische Touristiker lächelnd und auffordernd nickend seine Hochglanzprospekte von Krakau unter die Nase und will zunächst so gar nicht verstehen, dass ich mich dafür nicht begeistern möchte, sondern stattdessen vermoderte und vergammelte Locations suche. Verlassene Ruinen. Alte Fabriken. Nein, also sowas hat noch niemand bereisen wollen, ist er sich sicher. „Und keine Stadtführung?“ Nein. „Keine Stadtführung“.
Auch bei den Italienern ist man erst skeptisch, doch sprudeln die Ideen bald nur so aus Claudio heraus, als er versteht, worum es geht. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Pilotreisen noch dieses Jahr starten lassen können.
Außerdem habe ich Claudio gebeten, uns ein Segelschiff für 20 Gäste zu besorgen, denn ich möchte 2020 eine Segeltour um die Liparischen Inseln ausschreiben. „Maaaaren mamamia, bis 2020 BAUE ich Dir ein Schiff, was machen wir 2019???“ lacht er mich an. „Such Du mir erstmal verlotterte Orte in der Toskana“ gebe ich zurück. Darauf einen Prosecco.
Samstagvormittag, mit vielen Messekilometern in den Beinen, ist Zeit für ein „reset“ meiner Birne. Abi schleppt mich in eine Multimedia-Ausstellung über Impressionisten. Super gemacht und noch bis Mitte Juni in der Alten Münze zu sehen: