Die Wolkenkratzer ragen weit in den Himmel und machen ihrem Namen alle Ehre. Der Taifun hat Japan fest im Griff und es schüttet wie aus Eimern. Wenn ich so aus dem Fenster schaue, fällt es mir schwer zu glauben, dass morgen den ganzen Tag die Sonne scheinen soll und die Temperatur sich von 15 auf 30 Grad verdoppeln wird.
Diese bei einem Erdbeben in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts und dann nochmals im 2. Weltkrieg weitestgehend zerstörte Stadt ist schier riesig groß und hat viele Zentren. Der Busfahrer kennt sich gut aus und findet mühelos den Weg durch die engen Straßen-Schluchten der Mega-City. Straßen sind rechts, links, oben und unten. Bunte Werbung hier, ein Tunnel dort, wie das Skelett einer Achterbahn münden weitere Trassen auf die lange Gerade Richtung einer alten Brücke, die den Mittelpunkt von Tokyo anzeigt, wo alle Hauptverkehrsadern Japans beginnen, den Kilometer Null.
Das Nationalmuseum gibt einen tollen Überblick über die Geschichte des Landes und stellt sehenswerte Stücke aus. Interessant ist besonders ein Bodhisattva mit Flügeln: da vermischen sich die Religionen. Reisende müssen wohl von Engeln in abendländischen Religionen berichtet haben. Hier ein paar Einblicke:
Mittags essen wir im sechsten Stock einen Hochhauses in Ginza, Tokyos berühmter Einkaufsstrasse. Im engen Fahrstuhl geht es nach oben, wo ein uriges Restaurant untergebracht ist. Keine Chance so etwas hier zu finden ohne die Tipps eines Reiseleiters! Dieser erweist sich als Volltreffer. Wir sitzen am Tresen und bereiten unsere Tellerchen mit Tunken vor, während ein Koch ausgewählte Zutaten auf Spießen frisch frittiert und nacheinander anreicht. Ich entscheide mich ausschließlich für Gemüse. Besonders die Wurzel der Lotusblume schmeckt einfach köstlich! In Berlin am Savignyplatz soll es auch ein solches Restaurant geben, weiß eine Mitreisende. Da muss ich beim nächsten Berlin-Besuch unbedingt vorbeischauen.
Heute im Dauerregen lassen sich noch keine besonders sehenswerten Fotos schießen, aber morgen gibt es hier ein Foto-Feuerwerk. Diese Stadt hat es in sich, liebe Leute, das konnte man heute schon sehen. Echt wahr, hier ist Tokyo. Wow!