„Mit euch zu reisen ist, wie DIE SENDUNG MIT DER MAUS zu gucken!“, sagt Linda spöttisch-charmant von der hinteren Reihe, während wir die steinige Straße zum Natronsee entlang holpern. Sie kennt von diesem wundervollen Kontinent, den wir bereisen, bisher nur Namibia und ist fasziniert von der grundverschiedenen Landschaft hier im Rift Valley. „Wie heißt dieser Berg? Schau, so ein schöner Vogel! Gibt es hier…?“ Egal, wie die Fragen lauten, Linda erhält Antwort, denn wir alle, die ihre Reisegesellschaft bilden, sind da quasi in unserem Element. Andreas ist von Haus aus Archäologe und Ägyptologe und arbeitet als Reiseleiter für Studiosus, hauptsächlich in Zypern und Botswana. Corina lebt seit Jahren in Tansania und hat Gruppen in aller Welt geführt, vor allem im Orient. Wilson spricht und versteht gut Deutsch und ist ein wandelndes Lexikon für Tansanias Tier-, Pflanzen- und Bergwelt. Naja, und ich kenne zwar nicht jeden Piepmatz beim Vornamen, aber habe über die Jahre leidlich gute Spotter-Qualitäten entwickelt.
Jede Safari auf der nördlichen Schleife beginnt mit der Fahrt durch das quirlige Arusha mit seinen bunten Einkaufsstraßen und chaotischer Verkehrsführung. Anschließend führt die Route für eine gute Stunde Richtung Westen, bevor man sich in Makuyuni entschieden muss, ob man geradeaus zum Tarangire Nationalpark oder rechts in Richtung Manyara-Ngorongoro-Serengeti möchte. Wir halten uns rechts und von nun an auf den mächtigen Grabenbruch zu. 700 Meter geht es steil hinauf ins Hochland, doch wollen wir heute zunächst bei Mama Piniel inmitten einer Bananenplantage zum Lunch einkehren und anschließend die Natron Road zu gleichnamigen See nehmen. Wir fahren also sozusagen östlich um das mächtige Ngorongoromassiv herum, diese Fahrt dauert von Mto wa Mbu eigentlich gute 3 Stunden. Wir brauchen heute fast 5 Stunden, weil wir alle Nasen lang anhalten. Zu wundervoll ist die Landschaft, um einfach durchzurauschen: hier leben Maasai in traditionellen Dörfern mit ihren Viehherden und teilen sich die Fläche mit Giraffen, Zebras, Gnus und etlichen Gazellen. Löwen fühlen sich in so viel menschlicher Gesellschaft nicht wohl – sie bekommt ihnen auch nicht sonderlich gut – aber Hyänen gibt es natürlich und wir sehen etliche Schakale. Doch sind es weder die Menschen noch die Tiere, die heute den Ausschlag geben. Wenn, dann ist es die Gesamtkonstellation, aber die Landschaft, Leute! Mein Gott, diese Landschaft! Ein Kunstwerk, geschaffen von der Natur in Jahrmillionen aus Asche, Lava und Staub. Links ragt der Rand des mächtigen Empaakai über 3600 Meter in die Höhe und im Hintergrund erhebt sich der Heilige Berg der Maasai, Ol Donyo Lengai. Wie ein Kegel steht er trutzig in der weiten Ebene, den Ausläufern des Massivs. „Die Fahrt über die Natron-Road war nicht so ergiebig!“, habe ich eine Kundenstimme im Ohr.
Ich kann‘s nicht verstehen. Bilder folgen später einmal… nicht, dass ich keine hätte. Aber die Netzqualität reicht nicht aus.
Bildergalerie, Aktualisierung vom 20.07.